Ein Jahr an deiner Seite: Roman (German Edition) by Kate Saunders

Ein Jahr an deiner Seite: Roman (German Edition) by Kate Saunders

Autor:Kate Saunders
Die sprache: deu
Format: azw3, epub, mobi
ISBN: 9783104028866
Herausgeber: Fischer e-books
veröffentlicht: 2014-10-28T23:00:00+00:00


17. Kapitel

»Hey, das ist ein Witz, oder?«, meint Pan.

»Wieso?«

»Das kann nicht dein Ernst sein. In diesem alten Putzlumpen willst du ausgehen?«

»Was stimmt damit nicht?« Sie meint mein schwarzes Seidenkleid, das Nick so gern mochte und das noch immer mein offizielles bestes Kleid ist.

»Also, erst einmal ertrinkst du fast darin … und dann siehst du damit furchtbar altbacken und ernst aus … und zehn Jahre älter.«

»Oh, danke, dass du mein Ego so aufbaust.« Ich bin gerade in die Küche gegangen, wo ich darauf warten will, dass Luke mich zur Weihnachtsfeier seiner Bank abholt, und finde, dass ich eigentlich ganz gut aussehe. »Etwas anderes hab ich nicht.«

»Toby, ich frage dich als Mann: Sieht Marnie altbacken aus?«

Dad hebt sein ehrwürdiges Haupt aus der Zeitung, um mich zu begutachten. »Ein bisschen schlicht, schätze ich.«

»Du solltest Abendgarderobe tragen«, konstatiert Pan. Sie legt die Kartoffel beiseite, die sie gerade schält (Gavin kommt vorbei, um mit Dad Kricket zu schauen, und sie kocht den beiden Käuzen Abendessen). »Für den Fall, dass du’s vergessen hast: Das bedeutet lang und extravagant und sexy – auch wenn du nur mit dem guten alten Luke ausgehst. Und wo ist dein Make-up? Um Gottes willen, Marnie!« Indigniert schüttelt sie den Kopf. »Leg doch wenigstens ein bisschen hübschen Schmuck an!«

»Aber die Kette ist von Nick.«

»Und auch ganz schön, aber für diesen Anlass ABSOLUT unpassend – du gehst doch nicht zu einem Vortrag! Wir reden hier von einem feinen Abendessen mit Tanz. Willst du etwa mit der Bedienung verwechselt werden? Geh sofort nach oben und zieh dir was anderes an!«

Ich lache, während ich mich gleichzeitig über sie ärgere. »Was denn? Das ist das einzige schicke Kleid, das ich habe. Und Luke kommt in einer Viertelstunde.«

»Okay … das kriegen wir hin.« Pan reißt sich die Schürze herunter, packt mich am Handgelenk und imitiert eine Polizeisirene.

»Au … was hast du vor?«

Sie zieht mich bis nach ganz oben in ihr Zimmer, das vor Klamotten nur so überquillt: Sie quellen aus dem Kleiderschrank, ergießen sich aus Schubladen, stapeln sich auf Stühlen. Pan besitzt Outfits für jeden Aspekt ihrer Persönlichkeit (und noch mehr, wenn man’s genau nimmt). Es wirkt wie ein einziges Chaos, aber sie weiß genau, wonach sie sucht. Sie rupft ein glitzerndes Kleid nach dem anderen aus dem Kleiderschrank und wirft es aufs Bett.

Ich bleibe an der Tür stehen. Was will sie mir jetzt aufdrängen?

»Dieses hübsche weinrote Kleid mit den Plisseefalten«, sagt sie, als ob sie mich gehört hätte. »Erinnerst du dich? Ich habe es gekauft, nachdem ich diese Lebensmittelvergiftung hatte … und dann nur ein einziges Mal getragen, weil mein Arsch sofort wieder fett wurde, sobald ich etwas aß.«

Jetzt holt sie ein dunkelrotes Kleid hervor, das wie ein langer Schlauch aus fein plissierter Seide aussieht.

»Sollte ich das nicht erst noch bügeln?«

»Nein! Das soll so zerknittert aussehen – beeil dich!«

Ich knöpfe mein schwarzes Seidenkleid auf, das mir mittlerweile tatsächlich zu groß ist. Pan hat natürlich recht: Ich habe mir keinerlei Mühe gegeben. Diese Sprache habe ich verlernt.

»Arme hoch!«

Kleinlaut hebe ich die Arme. Kühler Stoff umhüllt mich. Das



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